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Christian Hausner
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Gebäude & Campus
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Climate Action Now! Schulentwicklung mit dem Whole School Approach

Engagierte Schulen entwickeln innovative Lösungen für ein besseres Klima

Climate Action Now! Schulentwicklung mit dem Whole School Approach

Die Klimaherausforderung - Wir alle sind gefragt

Wir stehen vor einer großen ökologischen Herausforderung - das Weltklima verändert sich und wir alle sind gefragt, unser Klima auf dieser Erde nachhaltig zu gestalten. Am 12. Dezember 2015 wurde auf internationaler Ebene Geschichte geschrieben. Nach vielen Jahren der Verhandlung haben sich im Pariser Klimaschutzabkommen alle Staaten der Welt dazu verpflichtet, die Weltwirtschaft auf klimafreundliche Weise zu verändern. Ziel des Klimaschutzabkommens ist es, die Erderwärmung auf unter 2 Grad Celsius und möglichst unter 1,5 Grad zu beschränken. Dies war nur der Anfang: Nun ist es an den Vertragsstaaten, Ziele und Maßnahmen für das eigene Land zu definieren und umzusetzen. Hierzu versammelten sich Delegierte aus der ganzen Welt vom 6.-17. November 2017 in Bonn auf der UN-Weltklimakonferenz COP23 , um weiter über die Zukunft der Welt zu verhandeln. Neben den Delegierten der Ländern engagierte sich eine große zivilgesellschaftliche Bewegung für eine schnelle und ambitionierte Umsetzung der Klimaziele. Doch wir wissen, dass es nicht nur an den VerhandlungsführerInnen der Staaten ist, das Weltklima besser zu machen. Wir alle sind gefragt. Und wir in den Schulgemeinschaften - Eltern, LehrerInnen und SchülerInnen - können einen erheblichen Beitrag leisten.

Taten statt Warten – Schulen in Aktion

Statt auf gute Ergebnisse von der UN-Weltklimakonferenz zu warten, engagieren sich bereits heute viele engagierte Schulen und Schulnetzwerke in Deutschland und in der Welt. Das UNESCO Schulnetzwerk ist eines davon. Deutschland ist eines von 25 Ländern im internationalen UNESCO Schulnetzwerk (aspnet), die sich an der Pariser Klimaschutzkonferenz COP 21 im Jahr 2015 das Ziel gesetzt haben, als innovative Pionierschulen einen nennenswerten Beitrag zu der Umsetzung der Klimaziele von Paris zu leisten.

Zur COP 23 wurden die deutschen UNESCO Projektschulen aktiv: Vom 16. – 18. November trafen sich UNESCO Projektschulen aus ganz Deutschland in Wolfsburg, um innovative Lösungen für ein besseres Klima an ihrer Schule zu entwickeln und einen nennenswerten Beitrag zu den internationalen Klimaschutzzielen zu leisten. Um dies zu schaffen, arbeiten die teilnehmenden UNESCO Projektschulen nach dem Whole School Approach, einer ganzheitlichen Sicht auf innovative Schulentwicklung. Die teilnehmenden Schulen tauschen sich auf der Kick-Off Konferenz in der Autostadt Wolfsburg über ihre Ansätze und Ideen aus und qualifizieren sich mit Inputs und Workshops über aktuelle Klimaherausforderungen als Climate Action Teams. In diesen Teams, bestehend aus SchülerInnen, LehrerInnen und Schulleitungsmitgliedern, werden Ideen, Ziele und Maßnahmen zu folgenden Fragen erarbeitet und umgesetzt:

  1. Wie können wir innovative Lehr- und Lernformate an unserer Schule umsetzen, die sich mit Klima und Klimawandel beschäftigen?
  2. Wie reduzieren wir unseren CO2-Fußabdruck als Schule?
  3. Wie gestalten wir unser Gebäudemanagement nachhaltig?
  4. Wie mobilisieren wir unsere Kommune für das Thema Klimaschutz?
  5. Wie arbeiten wir partizipativ und kollaborativ mit allen Schulbeteiligten, Eltern, Schulverwaltungen, LehrerInnen und SchülerInnen zusammen?

Die Climate Action Teams erstellen einen Fahrplan für die nächsten zwei Jahre, um ihren Campus und ihre Lern- und Schulkultur grüner, schöner und nachhaltiger zu gestalten. Ihr Leitfaden für den Transformationsprozess ist ein international von Schulen und Regierungen erarbeiteter Guide ("Getting climate ready - a guide for schools on climate action"). 

Selber loslegen – Sieben Tipps für den Start

Jeder kann sich der internationalen Bewegung für Climate Action anschließen. Sucht Euch Verbündete an Eurer Schule und fangt an. Hier Tipps für den Start:

  1. Gründet Euer eigenes Climate Action Team. Ladet Eltern, SchülerInnen, LehrerInnen, HausmeisterInnen, u.v.m. ein. Erarbeitet Euch einen Action Plan, in dem ihr Eure Ziele und Maßnahmen festlegt.
  2. Holt Euch spannende Informations- und Unterrichtsmaterialien zum Thema Klima von zivilgesellschaftlichen Organisationen, organisiert Workshops und Unterrichtsreihen. Eine aktuelle Datenbank findet Ihr auf den Seiten des BNE-Portals des BMBFs.
  3. Organisiert Infoabende für Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen, aber auch für Interessierte aus Eurer Gemeinde zum Thema Klima.
  4. Nehmt an einem Klimaschutzwettbewerb teil.
  5. Schließt Euch einem Schulnetzwerk an, dass sich mit Klimaschutz und den SDGs beschäftigt. Ihr könnt von anderen Schulen lernen und müsst das Rad nicht zweimal erfinden. Wichtige Schulnetzwerke im Bereich Klimaschutz sind u.a. die Umweltschulen (international auch Eco-Schools), die Weltethos - Schulen, die Club of Rome - Schulen, die Fairtrade-Schools und unsere Partner-Netzwerke Schule im AufbruchUNESCO Projektschulen und ChangeMaker Schools.
  6. Bildet Euch zu KlimabotschafterInnen aus (nur für SchülerInnen) und gebt Workshops zum Thema Klima an anderen Schulen.
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