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Von 
Christian Hausner
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Gemeinschaft
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Alyn Ware: „Für eine Welt ohne Atomwaffen“

Alternativer Nobelpreisträger an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum

Alyn Ware: „Für eine Welt ohne Atomwaffen“
„Wenn wir nur 10% der internationalen Militärausgaben anders einsetzen würden, dann könnten wir einige der wichtigsten Globalen Ziele der Vereinten Nationen schon im Jahr 2020 erreichen!“
— Alyn Ware

Mit dieser Botschaft begeisterte Alyn Ware, Gründer und Koordinator des Netzwerkes »Parliamentarians for Nuclear Non-proliferation and Disarmament« (PNND), SchülerInnen, LehrerInnen und Eltern der Evangelischen Schule Berlin Zentrum am 20. und 21. April. Im Rahmen der Internationalen Woche gegen Militärausgaben (GDAMS) sprach Alyn gemeinsam mit Marzhan Nurzhan und Julia Berghofer, Mitarbeiterinnen des PNND, vor SchülerInnen der Sekundarstufe I und II zum Thema Militarisierung und Atomwaffen sowie über einen Ansatz der internationalen Kooperation ohne Abschreckung. Neben zentralen Veranstaltungen im Rahmen der Vollversammlung und einer Diskussionsrunde mit Eltern und LehrerInnen arbeitete Alyn mit der SchülerInnen interaktiv zum Thema Kooperation.

Kooperation ist die Grundlage für Frieden

Anhand von Kooperationsspielen mit einem menschengroßen Erdball erarbeiteten sich die SchülerInnen die Grundidee von Kooperation: Konkurrenz und Gewinndenken führen letztlich zu einem hohen Verlustrisiko für alle Beteiligten. Wenn zwei oder mehrere Parteien sich auf Kooperation konzentrieren, gewinnen letztlich beide Seiten. So können nachhaltig friedliche Beziehungen entstehen. 

„Kooperation ist eine Haltung und eine innere Einstellung. Es kommt darauf, bei einem selbst anzufangen, im Freundeskreis, in der Schule, im eigenen Umfeld. So wie wir leben, so wie wir mit anderen Menschen zusammenarbeiten, so verändert sich unsere Umwelt. Internationale Politik ist nichts anderes als das: Die Gestaltung von Beziehungen. Und ich denke, am besten gestalten wir Kooperationen, keine Konkurrenzen.“
— Alyn Ware

Die SchülerInnen waren begeistert von der Offenheit und der Interaktivität der Spiele: „Besonders gefallen hat mir das Kooperationsspiel, bei dem die ganze Klasse im Kreis stand und wir die Erdkugel in der Luft halten mussten. Wir mussten richtig zusammenarbeiten.“ Die LehrerInnen waren ebenso in die Spiele eingebunden. Bereits zu Beginn des Schultages wurde auf dem Schulhof ein Symbol gegen Atomwaffen für alle sichtbar gemacht: Alle vorbeigehenden Personen konnten ein Foto mit der 3D Nuke Missile machen, einem großen 3D Bild, das eine in Ketten gelegt Atomwaffe zeigt. Mit einem Foto von sich und Freunden auf dem Schulhof konnte jeder und jede eine Botschaft in die soziale Medien schicken und auf die internationale Woche gegen Militärausgaben aufmerksam machen. Infotafeln im gesamten Schulgebäude zeigten die jährlichen globalen Militärausgaben auf und Möglichkeiten, wie das Geld anders ausgegeben werden könnte. Eltern, SchülerInnen und LehrerInnen nahmen diese Chance den ganzen Tag in den Pausenzeiten und auf dem Elternabend war.

Die ganze Schulgemeinschaft beteiligt

Nicht nur mit SchülerInnen und LehrerInnen tauschte sich der Friedensaktivist aus. Am Freitag Abend diskutierte Alyn und sein Team sowie Ika Thunstrom von der Right Livelyhood Foundation mit Eltern, LehrerInnen und weiteren Interessierten Schulgestaltern über die Initiativen der Vereinten Nationen zur Abschaffung von Atomwaffen und beleuchtete dabei insbesondere die Rolle von Parlamentariern, interreligiösen Gemeinschaften und der Zivilgesellschaft. Der Abend zeigte viele Möglichkeiten, wie man sich aktiv gegen Militarisierung einsetzen kann. Die Teilnehmer tauschten sich auch noch der Veranstaltung rege aus, das Feedback war positiv: „Es war höchst informativ und vor allen Dingen beflügelnd. Für eine friedvolle Gesellschaft müssen wir uns aktiv einsetzen, das ist mir nach diesem Abend noch klarer geworden.“, so eine teilnehmende Mutter.

Ausgezeichnetes politisches und gesellschaftliches Engagement

Der Besuch wurde in Kooperation mit der Right Livelyhood Foundation umgesetzt. Die Stiftung ist in Stockholm ansässig und wurde von Jakob van Uexküll 1980 gegründet, um zusätzlich zum Nobelpreis Menschen auszuzeichnen, die sich auf besondere Art und Weise für eine bessere Welt engagieren. Der Right Livelihood Award (RLA, englisch etwa Preis für die richtige Lebensweise) wird jährlich von der Stiftung Right Livelihood Award Foundation vergeben und durch Spenden finanziert. Im deutschen Sprachraum wird der Preis auch als Alternativer Nobelpreis bezeichnet. Der Besuch fand an der Evangelischen Schule Berlin Zentrum statt. Im Rahmen des Formats „Menschen mit Botschaften“ ermöglicht die Schule ihren SchülerInnen und der gesamten Schulgemeinschaft Begegnungen mit Menschen, die sich mit ihrer Tätigkeit für eine bessere Welt einsetzen.

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